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Salmiaksalz in Lakritz: Was steckt dahinter und wo findet man es noch?

3 Minuten Lesezeit
Was ist Salmiaksalz & warum ist es in Lakritz

Salmiaksalz ist eigentlich Salmiak, welches ein relativ seltenes Mineral ist. Es besteht zu gleichen Teilen aus Ammonium und Chlorid. Seit dem Altertum ist das Mineral aus der Gruppe der Halogenide bekannt. Es bildet sich durch Kristallisation bei vulkanischer Aktivität. Sein lateinischer Name lautet Sal Ammoniacum, was so viel bedeutet wie „Salz des Ammon“.

Dies bezieht sich auf den Fundort von „ägyptischem Salz“ in der Nähe des Amun/Jupiter-Tempels in Ägypten. Salmiak war der abgeleitete Name, der im Mittelalter eingebürgert wurde. Grund dafür war auch der griechische Ausdruck „hals ‚armeniakón“, mit welchem ein „armenisches Salz“ beschrieben wurde. Überliefert sind daher beide Länder, Armenien und Ägypten, als erste Stätten von natürlichem Salmiakvorkommen. Doch warum steckt das alte Salz nun in Lakritze?

Das Wichtigste zusammengefasst 

  • Definition und Herkunft: Salmiaksalz, bekannt als Salmiak, ist ein Mineral aus Ammonium und Chlorid, das sich bei vulkanischer Aktivität bildet. Es hat seinen Ursprung im Altertum, mit historischen Vorkommen in Ägypten und Armenien.
  • Verwendung in der Medizin: Salmiak wurde traditionell als Heilmittel gegen Atemwegserkrankungen eingesetzt, insbesondere wegen seiner schleimlösenden Eigenschaften.
  • Einsatz in Lakritz: Die Kombination von Salmiaksalz mit Süßholz, Anis und Kräutern bildet die Basis für Lakritz. Die heilenden Eigenschaften von Salmiak sind ein Hauptgrund für seine Verwendung in dieser Süßware.
  • Dosierungsrichtlinien: Salmiaksalz wird in Lakritz in verschiedenen Konzentrationen verwendet, wobei ein Gehalt von bis zu 7,9 % als sicher gilt. Höhere Dosierungen können gesundheitsschädlich sein. Lakritz mit mehr als 2 % Salmiak muss als „Erwachsenenlakritz“ gekennzeichnet werden, und solche mit mehr als 7,9 % sind in Deutschland verboten.
  • Weitere Anwendungen: Neben seiner Rolle in der Süßwarenindustrie wird Salmiak auch in der Chemie- und Industriebranche verwendet, z.B. in Kältemischungen, Gerberei, Färberei, als Reinigungsmittel und als Bestandteil in Batterien.
  • Salmiakgeist: Trotz der Namensähnlichkeit enthält Salmiakgeist kein Salmiak, sondern ist eine wässrige Lösung von Ammoniak, die in verschiedenen Konzentrationen erhältlich ist.

Vom Bergbau in die Nascherei

Salmiak oder auch Salmiaksalz ist eines der ältesten bekannten Heilmittel bei typischen Atemwegserkrankungen, wie etwa Husten oder festsitzendem Schleim. Im alten Ägypten war zudem die Verwendung von Süßholz als Heilmittel gebräuchlich. Wer genau die Lakritze, bestehen aus Süßholzsaft, Anis, Kräutern und Salmiak erfunden hat, kann nicht mehr eindeutig belegt werden.

Man weiß nur, dass die Lakritze mit echtem Salmiak schon Jahrhunderte, ja sogar mehrere Tausend Jahre alt ist.

Es waren die heilenden Eigenschaften, die das Salmiaksalz in die Lakritze brachten.

Die Rezepturen wurden immer wieder verändert. Mal stärker und mal schwächer mit Salmiaksalz versetzt wurde aus dem Bergbauprodukt letztendlich auch eine Nascherei.

Dabei muss das Salmiaksalz vorsichtig eingesetzt werden. In niedriger Dosierung, bei bis zu 7,9 % pro Gesamtmasse, kann Salmiak schleimlösend, desinfizierend und antibakteriell wirken. Bei höheren Dosierungen kann es Atemwegsschädigungen, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Beschwerden führen. Daran ist auch die Kombination von Süßholz und Salmiak schuld. Lakritze, die mehr als 2 % Salmiaksalz enthält, muss entsprechend gekennzeichnet werden. Man findet hier die Bezeichnungen „Erwachsenenlakritz“.

Ab einem Salmiakgehalt von 4,99 % muss die Lakritze als „extra stark“ ausgewiesen werden und ein prozentualer Gehalt von mehr als 7,9 % ist in Deutschland verboten. Das soll vor allem versehentliche Überdosierungen verhindern. Zum Beispiel wenn eine Person sehr viel der Nascherei auf einmal isst. Doch Salmiaksalz steckt nicht nur in der vielfältigen Nascherei.

Salmiaksalz in alltäglichen Dingen

Salmiak oder auch Ammoniumchlorid wird heute zur Herstellung verschiedener Dinge verwendet. Vor allem im Chemie- und Industriesektor kommt es häufig zum Einsatz. So beispielsweise als Kältemischungen, in der Gerberei und Färberei, oder als Reinigungsmittel beim Verzinken, Verzinnen oder Löten. Da Ammoniumchlorid mit Metalloxiden schwach rauchende und nur wenig anhaftende Chloride bildet, reinigt es metallene Oberflächen besonders gut.

Es dient als Elektrolyt in Zink-Kohle-Batterien und mit Ammoniumchlorid versetzte Lösungen werden als chemischer Puffer genutzt. Es ist ein Zusatzstoff in weißem Rauchpulver und gemeinsam mit Alkalinitraten ist es ein Bestandteil von Wettersprengstoffen, welche vornehmlich im Untertagebau verwendet werden. Des Weiteren wird es auch fürs Entrußen von Kaminen und diversen Öfen verwendet. Überdies wird Salmiak auch heute noch als Heilmittel verwendet und ist Bestandteil einiger Hustenlöser. Zu guter Letzt findet sich Salmiak auch in Schnupf- und Kautabak.

Salmiakgeist – ein irreführender Name

Obwohl der Name es vermuten lässt, befindet sich im Salmiakgeist kein echter Salmiak. Salmiakgeist ist die volkstümliche Bezeichnung für Ammoniakwasser. Eine wässrige Lösung von Ammoniak, welche in verschiedenen Konzentrationen erhältlich ist. Auch wenn der Name es vermuten lässt, so sind Ammoniak (NH3)und Ammoniumchlorid (NH4Cl)unterschiedliche Stoffe.

Da sich die Stoffe vom Geruch her ähneln, bürgerte sich der Name Salmiakgeist ein. Man meinte in der Flasche mit dem Reinigungsmittel, würde der Geist/die Essenz des Salmiaks sein. Es ist jedoch der Stickstoff, welcher beim Salmiakgeist oder auch Hirschhorngeist für den beißenden Geruch sorgt.

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