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Tee: Ein vielseitiges und sehr beliebtes Getränk

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Tee

Das Heißgetränk aus den Blättern der Teepflanze hat in den asiatischen Regionen der Welt bereits eine rund zwei Jahrtausende andauernde Tradition. Doch in Europa verbreitete sich der „originale“ Tee als wohlschmeckendes Getränk erst viel später. In der Geschichte gibt es einige interessante und teils amüsante Aspekte, die den meisten Menschen nicht bekannt sind. Wir verknüpfen sie nachfolgend mit interessanten Zahlen und Fakten sowie Wissen rund um den Tee und die Tee Aufbewahrung.

Das Wichtigste zusammengefasst 

  • Geschichte und Tradition: Tee, ein Heißgetränk aus Teepflanzenblättern, hat eine jahrtausendalte Tradition in asiatischen Regionen und verbreitete sich später in Europa.
  • Erster Teehandel: Belegt durch eine Teesteuer in China während der Qin-Dynastie (221 v. Chr.), begann der kommerzielle Teehandel früh.
  • Teehandel in Europa: Die Ostindiengesellschaft versuchte, die steigende Nachfrage in England zu decken, was durch hohe Zölle und Schmuggel erschwert wurde. Die Zollsenkung 1784 und der Teehandel hatten sogar Auswirkungen auf den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.
  • Aufbewahrung und Transport: Frühe Teehändler kämpften mit Herausforderungen in der Aufbewahrung und beim Transport, insbesondere bei Seetransporten, was die Qualität minderte. Tee wurde oft mit Zucker, Honig und Milch konsumiert, um Qualitätsmängel auszugleichen.
  • Konsum in Deutschland: Deutschland verzeichnet einen steigenden Teekonsum, insbesondere von Schwarz- und Grüntee, mit Spitzenwerten in den Jahren 2014 bis 2016 und einem neuen Rekord im Jahr 2021.
  • Gründe für den Konsumanstieg: Verschiedene Faktoren wie Homeoffice, ein stärkeres Bewusstsein für Gesundheit und Immunsystem, sowie Preiserhöhungen für Kaffee während der Coronakrise werden als mögliche Gründe genannt.
  • Weltweite Produktion: China bleibt der größte Teeproduzent weltweit, gefolgt von Indien. Zusammen produzieren sie zwei Drittel des weltweiten Tees.
  • Einheimische Teesorten: In Deutschland werden auch einheimische Pflanzen für die Teezubereitung genutzt, wobei auf den Sammelort geachtet werden muss, um Umweltbelastungen zu vermeiden.

Erste Belege für Teehandel liefert die Steuer

Wann begann der Verkauf von Tee? – Diese Frage lässt sich mit einem Blick auf steuerliche Aspekte beantworten. Zur Zeit der Qin-Dynastie in China muss es bereits einen kommerziellen Teehandel gegeben haben, denn es liegen Nachweise für die Erhebung einer Teesteuer aus dem Jahr 221 vor Beginn der Christlichen Zeitrechnung vor.

Der Beginn des Teehandels mit Europa brachte eine Besonderheit in England. Die berühmt-berüchtigte Ostindiengesellschaft wollte die rasant steigende Nachfrage für Tee aus Asien befriedigen und erhöhte die Importquote.

Doch Schmuggler machten ihnen das Leben schwer, sodass sich immense Teeberge in den Lagerhallen der Ostindiengesellschaft in den britischen Häfen türmten. Der Grund für das Ausmaß der Schmuggleraktivitäten waren immens hohe Zölle. Im Jahr 1784 wurde die Zollabgabe auf Teeimporte in England drastisch gesenkt. Streitigkeiten rund um den Teehandel sollen sogar die Ursache für den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg gewesen sein, wie in einem im Auftrag des Deutschen Tee-Verbands von Professor Doktor Dietmar Rothermund erstellten Dokument nachzulesen ist.

Welche Probleme hatten die ersten professionellen Teehändler?

Die Hauptprobleme resultierten aus dem Anspruch, dass Tee unabhängig von der Sorte trocken und dunkel gelagert werden muss. Das ist der Grund, warum heutzutage hölzerne Teeboxen, luftdicht schließende Schraubgläser und Metalldosen für die Tee Aufbewahrung verwendet werden. Diese Metalldosen und Schraubgläser gab es zu Beginn des Teehandels mit Europa und Nordamerika noch nicht. Stattdessen wurden die getrockneten Teeblätter in großen Jutesäcken, in Flechtkörben gestapelten Leinenbeuteln sowie in großen Holzkisten transportiert. Auf dem Landweg gelangte der Tee (bei zuverlässigem Regenschutz) in relativ guter Qualität zum Ziel.

Beim Seetransport mit Koggen oder Hulks kam es aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit im Rumpf der hölzernen Segelschiffe immer zu Qualitätsminderungen. Doch den Europäern fiel das in der Regel nicht auf. Sie zogen es vor, den Tee mit Zucker, Honig und Milch zu versetzen. Das war auch der Grund, warum es über lange Zeit nur selten bemerkt wurde, dass chinesische Händler zur Steigerung ihrer Gewinnspannen minderwertigen Tee mit dem hochwertigen Tee aus der Provinz Fujian mischten und ihn zu den Preisen von reinem Fujian-Tee verkauften. Eine gute Tee Aufbewahrung hätte hier sicherlich geholfen.

Deutschland verzeichnet steigende Zahlen beim Konsum von Tee

Zu den beliebtesten Teesorten gehören Schwarztee und Grüntee. Bei diesen Arten meldet Deutschland seit einigen Jahren einen wachsenden Verbrauch. Im Jahr 2006 lag der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch noch bei 24,4 Litern. Spitzenwerte mit 28 Litern wurden in den Jahren 2014, 2015 und 2016 erreicht, bevor es zu einem leichten Rückgang auf 26,4 Liter im Jahr 2028 kam. Mit dem Beginn der Coronakrise wurden die Verluste nicht nur kompensiert, sondern das Jahr 2021 brachte einen neuen Rekord mit durchschnittlich 28,8 Litern Grün- und Schwarztee pro Jahr und Kopf in Deutschland.

Allerdings gibt es keine repräsentativen Umfragen zu den Gründen der Steigerung. Vermutlich waren verschiedene Faktoren beteiligt. Im Büro im Betrieb wird häufiger aufgrund des „Herdentriebs“ Kaffee getrunken, während sich Menschen im Homeoffice das Getränk ihrer persönlichen Wahl gönnen. Zudem hat die Coronakrise allgemein zu einem stärkeren Bewusstsein für die Notwendigkeit einer Stärkung des Immunsystems geführt. Dafür ist Tee deutlich besser geeignet als Kaffee. Hinzu kam eine Erhöhung der Verbraucherpreise für Kaffee, die in der Mitte der Coronakrise begann.

China ist auch im 21. Jahrhundert größter Teeproduzent der Welt

Woher kommt eigentlich der meiste Tee aus den Blättern der echten Teepflanze? – Hier ist die Lage derzeit noch genauso wie im 18. Jahrhundert. China steht nach wie vor an der Spitze der Rangliste der Länder mit der umfangreichsten Teeproduktion. Zuletzt waren es rund 13,7 Millionen Tonnen pro Jahr. Auf dem zweiten Rang landet aktuell Indien mit einer Jahresproduktion von rund 5,5 Millionen Tonnen. Das heißt, diese beiden Länder bringen es zusammen auf rund zwei Drittel der weltweiten Teeproduktion. Sie liegt bei den Top 10 der Teeproduzenten derzeit insgesamt bei rund 27 Millionen Tonnen pro Jahr.

Einheimische Teesorten werden ebenfalls gern getrunken

Auch in Deutschland sind einige Pflanzen beheimatet, aus deren Blüten oder Blättern sich wohlschmeckender Tee kochen lässt. Beispiele dafür sind Kamille, Scharfgarbe und verschiedene Minzarten. Auch Lindenblüten oder Holunderblüten sind eine Möglichkeit, Tee zu genießen, ohne dafür Geld ausgeben zu müssen. Allerdings ist es wichtig, den Sammelort gut auszuwählen. Das Umfeld stark befahrener Straßen sollte tabu sein.

Vorkommen von Kamille, Scharfgarbe und Co. leiden unter der kommerziellen Landwirtschaft, die für eine sinkende Zahl von Feldwegen und mit Wildblumen und Wildkräutern bewachsenen Feldrändern sorgt. Dort setzt im Interesse des Artenschutzes gerade eine Trendwende ein. Sie kommt neben den ansässigen Imkereien auch den Menschen zugute, die selbst Blüten und andere Pflanzenbestandteile für die Teezubereitung sammeln möchten. Allerdings sollten sie nie alle Blüten abpflücken, um das Überleben der Arten am Sammelort zu gewährleisten.

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