Die Geschichte der Nutzung von Bienenhonig durch den Menschen reicht über neun Jahrtausende in die Vergangenheit. Den Beweis dafür liefern Höhlenmalereien, die auf das 7. Jahrtausend vor Beginn der Christlichen Zeitrechnung zurückdatiert wurden. Anfänglich plünderten die Menschen die Vorräte von Wildbienenvölkern, doch schon bald erkannten sie die Vorteile einer gezielten Bienenhaltung in ihrem Lebensumfeld. Der Bienenhonig wurde als sehr wertvoll eingestuft, was die Verwendung als Grabbeigabe für Pharaonen und die volkstümliche Bezeichnung „flüssiges Gold“ belegen.
Das Wichtigste zusammengefasst
- Historische Bedeutung: Nutzung von Bienenhonig seit über neun Jahrtausenden, Beweise in Höhlenmalereien.
- Rechtliche Grundlagen: Deutsche Honigverordnung und EU-Verordnung 2001/110/EG regeln, was als echter Bienenhonig verkauft werden darf, ohne Zusatzstoffe.
- Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD): Gibt Qualitätsgarantie bis zu einem bestimmten Datum an, Honig ist aber oft weit darüber hinaus essbar.
- Inhaltsstoffe: Vitamine der B-Reihe, Vitamin C, Zink, Phosphor, Magnesium, Calcium, Kalium, Natrium, Eisen, Glucose, und Fructose.
- Vielseitige Verwendung: In der Küche als Süßungsmittel für Heißgetränke, Resteverwertung, und für schnelle Gerichte wie „Einbrocksch“.
Was darf als echter Bienenhonig verkauft werden?
Die entsprechenden rechtlichen Grundlagen finden sich auf nationaler Ebene in der deutschen Honigverordnung sowie auf EU-Ebene in der Verordnung 2001/110/EG. Beide Rechtsnormen stellen sicher, dass jeder, der hochwertigen Biohonig kaufen möchte, bei der Deklaration als Bienenhonig ein echtes Naturprodukt ohne jegliche Zusatzstoffe bekommt. Doch nicht in jedem Fall verbleibt alles im Endprodukt, was die Arbeitsbienen in die Waben bringen. Neben dem Honig finden sich dort auch minimale Anteile der Pollen der Blüten, auf denen die Bienen den Nektar für den Honig gesammelt haben. Sie machen etwa 0,5 Prozent aus und dürfen nach beiden Vorschriften herausgefiltert werden, ohne die Verwendung der Bezeichnung Bienenhonig in Gefahr zu bringen.
Welche praktische Bedeutung hat das MHD bei Bienenhonig?
Die Verpackungen von Honig müssen ein Mindesthaltbarkeitsdatum (kurz MHD) enthalten. Das schreibt die deutsche Honigverordnung zwingend vor. Ist dieses Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten, besteht kein Grund, den Bienenhonig wegzuwerfen, denn das MHD gibt lediglich den Zeitpunkt an, bis zu dem die Hersteller/-innen bei ordnungsgemäßer Lagerung die volle Qualität des Produkts garantieren. Die Betonung liegt dabei auf dem Wort „garantieren“. Wer Honig kühl und dunkel lagert, kann ihn auch nach den üblicherweise als MHD angegebenen zwei Jahren ab dem Zeitpunkt des Schleuderns und Abfüllens noch verwenden. Selbst kristallisierter Honig gehört nicht in den Müll, sondern eignet sich ohne weitere Aufbereitung beispielsweise noch als leckeres Süßungsmittel für Heißgetränke. Das heißt, das MHD ist zwar vorhanden (weil Gesetze die Deklaration vorschreiben), spielt aber in der Praxis keine bedeutende Rolle.
Wichtige Fachbegriffe rund um den Bienenhonig
Blütenhonig produzieren die Bienen aus dem Nektar der Blüten verschiedener Arten von Pflanzen. An der Produktion von Honigtauhonig sind neben den Arbeitsbienen auch Schildlausarten beteiligt. Sie saugen den Saft aus den Pflanzenfasern und stellen ihn als Sekret wieder zur Verfügung. Dieses Sekret sieht an den Pflanzen aus wie kleine Tautropfen am Morgen. Deshalb wird es auch Honigtau genannt. Die Bienen sammelt diese Sekretanlagerungen und stellen daraus den Honigtauhonig her.
Andere Bezeichnungen leiten sich aus den Pflanzenarten ab, von denen die Honigtautropfen oder der Nektar für den Bienenhonig stammen. Beispiele für solche Benennungen sind Waldhonig, Blatthonig, Akazienhonig, Sonnenblumenhonig, Tannenhonig oder Rapshonig. Eine weitere Palette der Bezeichnungen gibt an, auf welche Weise der Honig gewonnen wurde oder in welchen Formen er angeboten wird. Daraus resultieren beispielsweise die Angaben Schleuderhonig, Tropfhonig und Presshonig sowie Scheibenhonig und Wabenhonig.
Welche Inhaltsstoffe bringt Bienenhonig mit?
Dass dem Bienenhonig eine gesundheitsförderliche Wirkung zugeschrieben wird, hat einen guten Grund. Er bringt zahlreiche Inhaltsstoffe mit, ohne die der menschliche Stoffwechsel nicht auskommt. Den Beweis dafür liefern unter anderem drei Vitamine der B-Reihe sowie Vitamin C. Außerdem sind beispielsweise Zink, Phosphor, Magnesium, Calcium, Kalium, Natrium und Eisen im Honig enthalten. Die Hauptbestandteile machen jedoch Glucose und Fructose aus. Der konkrete Anteil unterscheidet sich zwischen den einzelnen Honigsorten etwas. Der durchschnittliche Nährwert liegt bei etwa 300 kcal je 100 Gramm.
Idee für ein schnelles Resteessen aus „Oma’s Kochbuch“
Honig ist in der Küche sehr vielseitig einsetzbar. Er hilft übrigens auch bei der Resteverwertung, die ihrerseits wiederum dafür sorgt, dass weniger Lebensmittel im Müll landen. Trocken und hart gewordene Brötchen sowie Brotreste lassen sich nicht nur zum „Armen Ritter“ verarbeiten. Es gibt ein einfaches Gericht, das in vielen Regionen Deutschlands den Namen „Einbrocksch“ trägt. Dafür werden die Brotreste und Brötchen in kleine Stücke gerupft oder geschnitten und in eine Schüssel gelegt. Anschließend kommen ein Klecks Butter und ein oder zwei Löffel Bienenhonig dazu, bevor das Ganze mit heißer Milch übergossen wird. Dieses Gericht eignet sich als schnelles Frühstück und wird nicht nur von Kindern geliebt. Herstellen lässt es sich wahlweise aus Weißbrotresten oder Mischbrotresten sowie als Mix aus beiden Varianten und ist noch dazu äußerst kostengünstig.