Der ursprünglich aus Norddeutschland stammende Stopsel ist ein klassisches Winter- und Herbstgericht und wird vor allem in der Schlachtzeit angeboten. Viele Metzgereien bieten den Stopsel dann sogar an einem Stück zum Verkauf an. Durch seine lange Existenz, hat sich der Stopsel sogar in verschiedenen Regionen andere Namen angeeignet und wird so unter anderem auch „Knipp“, „Grützwurst“ oder „Weckewerk“ genannt.
Das Wichtigste zusammengefasst
- Herkunft und Namen: Stöpsel, ein Winter- und Herbstgericht aus Norddeutschland, ist auch als „Knipp“, „Grützwurst“ oder „Weckewerk“ bekannt.
- Hauptzutaten: Traditionell wird Stöpsel aus viel Fleisch und Grütze zubereitet, was ihm einen hohen Fettgehalt und längere Haltbarkeit verleiht.
- Verkaufsform und Zubereitung: Oft in Wurstform im Kunststoffdarm verkauft, wird eine Scheibe in der Pfanne gebraten, bis sie eine Kruste bildet, und dann zu einer breiigen Masse verrührt.
- Verzehr: Klassischerweise heiß mit Roggen- oder Bauernbrot gegessen; als Hauptgericht oft mit Salz- oder Bratkartoffeln, Apfelmus, gekochten Kartoffeln und Gewürzgurke serviert.
- Geschichtlicher Hintergrund: Früher als „Arme-Leute-Essen“ betrachtet, ähnlich dem schottischen Haggis und dem schwedischen Pölsa.
- Rezeptvorschlag: Beinhaltet 700g Backen- und Bauchfleisch, 300g Herz und Zunge, 100g mageres Rindfleisch, Suppengemüse, 750g Brühe, 100g Hafergrütze und Gewürze.
Ganz klassisch wird der Stopsel mit viel Fleisch und Grütze angebraten und erhält dadurch einen hohen Fettgehalt.
Dieser Fettgehalt führt dazu, dass der Stopsel länger haltbar wird und oft eingekocht oder über den Winter eingefroren wird. Das traditionelle Schlachtfesten ist der Startschuss für die Stopsel-Saison und beginnt im Oktober oder November.
Wer sich Stopsel bei einem Metzger holt, bekommt diesen oft in Wurstform im klaren Kunststoffdarm. Dieser hat dann oft einen Durchmesser von knapp 12 Zentimetern. Bei der anschließenden Zubereitung wird einfach eine Scheibe abgeschnitten und in der Pfanne ohne weiteres Fett angebraten. Die Scheibe wird so lange angebraten, bis eine Kruste an der untenherum entsteht. Oft wird es dann noch aufgerührt und weitergebraten. So entsteht am Ende eine breiige Masse, deshalb wird dem Stopsel auch oft der Name „Wurstbrei“ gegeben.
Traditionell wird der Stopsel heiß aus der Pfanne mit einem Roggenbrot oder Bauernbrot verzehrt. Wird es als Hauptgericht am Mittagstisch serviert, werden in der Regel Salz- oder Bratkartoffeln dazu beigelegt. Als gesündere Alternative wird auch gerne Apfelmus oder gekochte Kartoffeln beigefügt, ebenso wie eine Gewürzgurke. Die Gewürzgurke soll dem Magen dabei helfen, das fettige Essen besser verdauen zu können. In manchen Kreisen wird das Rezept auch gerne als Unterlage für den Alkoholkonsum genutzt, da es sich aufgrund der Zutaten und dem hohen Fettgehalt perfekt dafür eignet.
Ein kurzer Geschichts-Check
Früher wurde Essen, das aus gekochten Innereien und grob gemahlenem Getreide bestand, als „Arme-Leute-Essen“ bezeichnet. Dies wurde in vielen Kulturen so gehandhabt. Als Beispiel gibt es hier das schottische Haggis, das eine Spezialität aus Schottland ist und aus dem Magen des Schafes besteht, der mit dem Herz, Leber, Lunge, Nierenfett und etwas Zwiebeln sowie Hafermehl besteht. Parallel dazu gibt es das schwedische Pölsa. Bei den nordschwedischen Gericht sind die Hauptzutaten Leber, Herz, Zwiebel, Topfgerste und oft Rinder- oder Schweinehackfleisch, gemischt mit Brühe, schwarzem Pfeffer und Majoran. Dies wird mit gekochten oder gebratenen Kartoffeln angerichtet, sowie eingelegte Rote Bete und ein Spiegelei.
Rezeptvorschlag für einen deftigen Stopsel
Bei der Dransmann Küchenwelt haben wir ein passenden Rezeptvorschlag* für die Zubereitung eines Stopsels gefunden. Für das leckere Gericht benötigt Ihr:
- 700 g Backen- und Bauchfleisch mit Schwarte
- 300 g Herz und Zunge vom Schwein
- 100 g mageres Rindfleisch
- Suppengemüse wie z. B. Karotten, Sellerie oder auch Lauch
- 750 g kräftige Brühe
- 100 g Hafergrütze
- Gewürze wie Salz, Pfeffer, Muskat, und Piment
Zubereitung des Gerichtes
Die Zubereitung für den Rezeptvorschlag sieht ganz einfach aus. Im ersten Schritt geben Sie der Brühe das Suppengemüse hinzu und geben danach das Fleisch hinzu. Dies wird nun gekocht und anschließend in kleine Stücke zerteilt. Jetzt kann die Hafergrütze in der Brühe kochen. Zuletzt wird alles miteinander vermischt und knapp eine Stunde gekocht. Wer möchte, kann das ganze jetzt noch mit Salz, Pfeffer oder anderen Gewürzen verfeinern.
Ein richtiges Rezept oder eine gängige Vorgehensweise bei der Zubereitung eines Stopsels gibt es so nicht. Der Stopsel hat viele verschiedene Namen und wird je nach Region und Person unterschiedlich zubereitet. Die einen mögen den Stopsel deftig, mit viel Fleisch, die anderen fügen gar kein Fleisch hinzu. Es gibt auch eine sehr einfache Rezeptur, bei der nur Kartoffelpüree mit Sauerkraut gemischt wird.