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Yufka & Lahmacun – was ist der Unterschied?

4 Minuten Lesezeit
Lahmacun

Die türkische Küche gehört hierzulande sicherlich zu den beliebtesten internationalen Küchen. Dabei ist es mittlerweile auch in der Allgemeinbevölkerung angekommen, dass diese aus mehr als Döner besteht. Ganz im Gegenteil: Döner hat eigentlich nur eine kleine Ecke in der traditionell türkischen Küche verdient. Dafür gibt es verschiedenste Leckereien und Gerichte, welche ebenso in deutschen Haushalten nachgekocht oder zumindest im Restaurant gerne bestellt werden. Zu den bekanntesten Begriffen neben Döner, Baklava und Ayran gehören hier sicherlich auch Yufka und Lahmacun. Doch was ist der Unterschied oder gibt es diesen überhaupt?

Das Wichtigste zusammengefasst 

  • Yufka:
    • Dünner Teigfladen, genutzt in türkischer und südosteuropäischer Küche.
    • Besteht aus Mehl, Salz und Wasser, manchmal auch Öl oder Speisestärke.
    • Kann gebacken oder getrocknet werden, dient als Brotersatz.
    • Wird für verschiedene Gerichte wie Baklava oder Börek verwendet, ist aber kein eigenes Gericht.
  • Lahmacun:
    • Beliebtes Gericht in türkischer und arabischer Küche, ähnlich der Pizza.
    • Teig wird dünn ausgerollt, mit Hackfleisch, Paprika, Tomaten, Zwiebeln belegt und ausgebacken.
    • Traditionell im Steinofen gebacken, kann auch in der Pfanne zubereitet werden.
    • Nach dem Backen wird es oft mit Zitrone und Salat gerollt serviert.
  • Unterschiede:
    • Yufka ist ein einfacher Teigfladen, Lahmacun ein fertiges Gericht mit Belag.
    • Lahmacun basiert häufig auf Hefeteig, während Yufka ohne Hefe zubereitet wird.
    • Yufka ist in seiner Konsistenz weicher, Lahmacun sollte knusprig sein.
  • Gemeinsamkeiten: Beide basieren auf dem Prinzip des dünnen Teigfladens.

Was ist Yufka?

Yufka bezeichnet in der türkischen, aber auch in den Küchen Südosteuropas, dünne Teigfladen. Dabei wird Yufka als Überbegriff für verschiedenste Arten dieser Fladen genutzt. So kann es natürlich vorkommen, dass regionale Unterschiede beim Verständnis bestehen. Das Prinzip ist aber immer dasselbe, denn der Teig wird lediglich aus Mehl, Salz und Wasser hergestellt. Unter Umständen können noch etwas Öl oder Speisestärke hineingeknetet werden. Im weiteren Verlauf wird der Yufka entweder auf großen Fladenbäckern über der Flamme ausgebacken oder einfach getrocknet.

Yufka Teig

Yufka Teig

Besonders wichtig ist Yufka in der Türkei für die Landbevölkerung. Dort wird es nämlich als übliches Brot zu allen Speisen gereicht. So wird es beim Frühstück gefüllt und gerollt oder bei warmen Gerichten einfach zum Dippen verwendet. Da viele ländliche Haushalte in der Türkei keinen Strom haben, spielt das kleine Backhaus im Garten eine große Rolle. Dort findet sich meistens ein Steinofen, während auch mit dem Fladenbäcker, dem sogenannten Sac, im Garten hantiert wird. Im Sommer laufen dann die Wintervorbereitungen, wobei die Frauen des Dorfs gerne hunderte Kilo Mehl zu Yufka verarbeiten. Dieses ist getrocknet den ganzen Winter über haltbar und wird zum Verzehr einfach mit Wasser beträufelt und aufgeweicht.

Yufka ist dementsprechend wirklich nur ein einfacher Teigfladen, welcher eben unterschiedlich zubereitet werden kann. Es handelt sich allerdings nicht um ein eigenes Gericht.

Verwendung von Yufka

Während Yufka also kein eigenes Gericht darstellt, bietet es dafür die Grundlage für zahlreiche weitere Speisen der türkischen Küche. So werden auch Baklava oder Börek aus Yufka hergestellt. Dabei unterscheidet man zwischen verschiedenen Yufkaarten, welche für die jeweiligen Zubereitungen genutzt werden können. Hierfür kauft man den Yufka in der Regel abgepackt aus dem Kühlregal. Allerdings wird auch der Teig, welcher selber sehr dünn ausgerollt wird, als Yufka bezeichnet.

Börek kann beispielsweise durch das Schichten von fertigem Yufka zubereitet oder auch aus selbstgemachten Teig, welcher dünn ausgerollt und ebenso Yufka genannt wird, hergestellt werden. Darüber hinaus gibt es noch viele regionale Gerichte, bei denen Yufka beispielsweise mit Brühe übergossen und mit Fleisch genossen wird. Außerdem können Sie Yufka, wie bereits erwähnt, als Brot verspeisen.

Was ist Lahmacun?

Lahmacun ist ein beliebtes Gericht, der türkischen, aber auch arabischen Küche, welches der Pizza ähnelt. Dabei wird Teig sehr dünn ausgerollt, mit einem Belag aus Hackfleisch, Paprika, Tomaten, Zwiebel und weiteren Zutaten bestrichen und ausgebacken. Traditionell wird das Lahmacun im Steinofen gebacken. Es kann aber genauso auf einer Pfanne oder eben am Fladenbäcker zubereitet werden. Charakteristisch für Lahmacun ist, dass der Teig sehr dünn ausgerollt wird. Dadurch kann er nach dem Ausbacken gerollt werden. Traditionell kommen noch Zitrone und Salat in die fertigen Lahmacuns.

Kann man Lahmacun mit Yufka zubereiten?

Für die Zubereitung von Lahmacun braucht man offensichtlich einen Teigfladen – lässt sich also auch Yufka verwenden? Nein. Der Teig für Lahmacun ist meistens Hefeteig, wobei er unter Umständen auch ohne Hefe zubereitet werden kann. Die Konsistenz ist allerdings anders und Yufka ist weitaus dünner. Allerdings gibt es moderne Variationen, wie das Lahmacun Börek. Hier wird Yufka mit Lahmacunfüllung zu Schnecken gerollt.

Yufka vs. Lahmacun: Unterschiede im Überblick

Die Unterschiede zwischen Yufka und Lahmacun sind etliche. Immerhin handelt es sich hierbei um komplett unterschiedliche Gerichte. So handelt es sich bei Lahmacun beispielsweise um einen Hefeteig. Dieser wird darüber hinaus noch mit einem Belag bestrichen. Yufkateig ist einfacher und kommt ohne etwaigen Füllungen oder Belägen aus – es handelt sich mehr um eine Backware. Darüber hinaus wird Yufka weitaus dünner ausgerollt und nicht per se ausgebacken. Während Yufka in der Konsistenz sehr weich ist, sollte ein gutes, frisches Lahmacun knusprig sein. In diesem Sinne sind die Unterschiede also zahlreich und es gibt im Grunde nur eine Gemeinsamkeit; die Basis für beide türkischen Speisen ist ein Teigfladen.

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