
Der Anbau
Um Pistazien anbauen zu können, benötigt man sehr viel Wasser. In den meisten Anbaugebieten wie zum Beispiel in Kalifornien oder dem Nahen Osten, ist Wasser eher Mangelware. Die Pistazienbauern müssen demnach in teure Wiederaufbereitungsanlagen oder Bewässerungsanlagen Geld investieren. Um die Pistazien zu ernten und zu verarbeiten, wird häufig noch reine Handarbeit gefordert, damit die Nüsse nicht aus Versehen beschädigt werden. Dies sind zwei sehr wichtige Faktoren, warum Pistazien sehr teuer im Einkauf sind.
Genauso wie Cashewkerne oder Erdnüsse zählt die Pistazie aus botanischer Sicht nicht zu den Nüssen. Der Pistazienbaum zählt zu den Sumachgewächsen.
Wachstum
Ein weiterer wichtiger Grund, den es zu beachten gibt, ist, dass ein Pistazienbaum bis zu sieben Jahre wachsen muss, bis man die ersten Steinfrüchte ernten kann. Um dies zu tun, benötigt man allerdings immer ein Paar und hierbei trägt jeweils nur der weibliche Pistazienbaum irgendwann einmal Früchte. Im Anschluss tragen die Pistazienbäume immer nur alle zwei Jahre einen nennenswerten Ertrag an Früchten.
Die Ernte
Um Pistazien ernten zu können, muss ein großer Aufwand betrieben werden, da die Pistazie ungeschützt schnell von Schimmelpilzen und Aflatoxinen befallen werden kann. Ist dies erst einmal der Fall, kann man die Ernte nicht mehr gebrauchen. In der Regel wird im Monat September geerntet, die Zeit um die Ernte durchzuführen ist hierbei sehr knapp bemessen. Die Bauern haben im Schnitt nur drei Wochen Zeit, die Pistazien zu ernten. Dabei sind es meist Trauben, die bis zu 25 Früchte tragen, die sie behutsam von den Bäumen holen müssen.
In einigen Gegenden wie zum Beispiel im Iran müssen die Pflücker die Steinfrüchte sehr mühselig von den Bäumen holen. An anderen Orten wiederum werden hierfür Maschinen genutzt. Diese rütteln dann kräftig an den Bäumen, um die Früchte dann in speziellen Vorrichtungen dafür auffangen zu können. Ist die Ernte abgeschlossen, müssen die Pistazien erst einmal eine ganze Weile trocknen. Wie man erkennen kann, ist die Verarbeitung von Pistazien sehr aufwendig, dies überträgt sich demnach auch auf den Preis.
Preis und Qualität
Ist die Pistazie kräftig grün, zeichnet dies eine hohe Qualität aus. Man sagt, umso grüner die Pistazie ist, desto besser schmecken sie schlussendlich. In Deutschland importiert man in der Regel meist aus dem Iran oder Kalifornien, kleine Mengen kommen auch aus der Türkei oder Italien.
Der Ort Catania auf Sizilien ist die einzige Region in Italien, die Pistazien anbauen. Ihr wurde auch der Spitzname „das grüne Gold Siziliens“ gegeben. In dieser Region zählt die Pistazie nämlich zu den Haupteinnahmequellen schlecht hin. Haben die Bauern rund 2 Jahre gewartet, können sie den 8-12 Meter hohen und bis zu 300 Jahre alten Baum ernten.
Die beste Pistazie stammt aus dem Iran, man nennt die Sorte Kerman, allerdings kommt sie qualitativ immer noch nicht an die Pistazien aus Sizilien ran. Hier gibt es die Sorten Femminella und Minnulara, sie stammen aus Sizilien und zählen zu den teuersten Pistazien, die es auf dem Markt gibt. Die Stadt Bronte in der Catanischen Provinz wurde hierdurch sehr bekannt und berühmt. Diese Pistaziensorten werden gerne für Eis, Pralinen oder Kuchen verwendet.